Wie der Redaktion zu Ohren kam, wurden am helllichten Tag zwei Tuxis (zugehörig zur Familie der Spheniscidae oder auch
Pinguine) dabei gefilmt, wie sie über 200 Fischstäbchen stahlen, zubereiteten und verdrückten. Wütende Konfirmanden und
Betreuer sind entsetzt von diesem Anschlag auf ihre ewig knurrenden Mägen.
Die zwei mutmaßlichen Täter konnten noch an Ort und Stelle erfasst werden. Sie sagten später aus, dass die Fressnarkose
sie an ihrer Flucht hinderte. Beide Tuxis wurden zu jeweils mindestens einem Jahr gemeinnütziger Arbeit verurteilt. Ihre
Strafe sitzen sie aus klimatischen Gründen in Clausthal-Zellerfeld ab.
Im September 2006, es war ein herrlicher Tag und die Groß-Küche eines Schullandheimes in Niedersachsen war unbeaufsichtigt,
schlich ein Tuxi ungesehens von Betreuern und Küchenteam durch die dortigen Räumlickeiten.
Später wurde nur von einem flinken kleinen schwarz-weißen Schatten berichtet. Die dortige Überwachungskamera jedoch konnte den
genauen Tatvorgang aufschlüsseln.
Das Tuxi gab später an furchtbaren Hunger gehabt zu haben und sei an dem Schullandheim vorbeigekommen. Die Ermittler konnten
ein paar Tage später das Lager ausfindig machen, von wo aus die Operation "Fischstäbchenklau" gestartet wurde.
Nach einem ausgiebigen Streifzug durch das Schullandheim inspizierte das Tuxi ausgiebig die Küche. Es lief zwischen den Gängen
durch und besah sich allerlei Dinge.
Erst spät entdeckte das Tuxi im Nebenraum große Katons in denen es Essbares vermutete. Allerdings waren diese Katons leer,
weswegen es sich weiter umsah. Dann fiel ihm ein großer Schrank ins Auge. Mühselig zerrte es an der Tür und als sich diese
dann endlich bewegte, kam dem Tuxi eine anscheinend wohltuende Kältewelle entgegen. Das würde zumindest erklären, warum es für
mehr als eine halbe Stunde im begehbaren Kühlschrank verschwand. Das Tuxi hielt
dort den Angaben führender Spheniscidae-Forschern nach
einen Regenerierungsschlaf, den diese besondere Pinguinart bei besonderer Wärme nötig hat. Auch erklärten die Forscher die
unangetasteten Vorräte: "Salat, Käse, Wurst und Milch passen nun nicht unbedingt in das Beute-Schema eines Tuxis."
Kaum kam das Tuxi erholt aus dem Kühlschrank entdeckte es sofort eine große Tiefkühltruhe. Aufmerksam begutachtete es diese und
klopfte mit dem Flügelchen dagegen. Anhand des Klanges konnte das Tuxi herausbekommen, dass die Truhe gut gefüllt war.
Was jedoch der Inhalt war, würde es nur herausbekommen, wenn es einen Blick in die Truhe hineinwerfen könnte.
Das Tuxi entschloss sich wohl seinen Mitstreiter dazuzuholen und sich mit ihm zu beraten. Es wird vermutet, dass sich die
zwei Tuxis darüber austauschten, ob es sich lohnen würde sich soviel Aufwand zu machen, um einen Blick in die Tiefkühltruhe
zu erhaschen. Auch das zweite Tuxi klopfte die Truhe mit dem Flügelchen ab.
Beide Tuxis probierten es mit Hüpfen oder Feuerleiter, aber kamen nicht an den Griff heran, um die Truhe zu öffnen. Da beides
nichts half, setzten sich die Tuxis wieder zusammen und beratschlagten sich erneut. Spheniscidae-Forscher halten diese Art der
Pinguine für besonders lernfähig und weisten auf die hinterlassenen Skizzen auf den Fliesen des Fußbodens hin, die sie
zurück ließen.
Hier sehen wir eindrucksvoll die Bilder von der Überwachungskamera, die zeigen wie die Tuxis ihren Plan (siehe Skizze links, die auf dem Fußboden gefunden wurde) eins zu eins umsetzen.
Während sich die Pinguin-Experten fast gerade zu überschlagen vor Begeisterung, sind die Ermittler und die Geschädigten wütend
über soviel Grips und Dreistigkeit.
Mutig und unerschrocken verschwanden die zwei Tuxis kopfüber in der Tiefkühltruhe. Tuxis sind von Grund auf verspielt und
neugierig, protokollierten die Forscher, die den ganzen Vorgang mit Hilfe der Kamerabilder rekonstruierten. " Bei diesen
Geschöpfen muss man immer mit allem rechnen, um nicht überrascht zu werden." " Unangenehm überrascht zu werden -
", warf der zuständige Polizeibeamte, der die Ermittlung leitete, ein.
In der Tiefkühltruhe fanden die Tuxis wonach sie suchten: Bergeweise Fischstäbchen - ihr Lieblingsessen. Die beiden Tuxis
fackelten nicht lange und warfen alle fünfzehn Packungen im hohen Bogen aus der Truhe heraus. Neben den Fischstäbchen fanden
sie noch Brötchen und Gemüse, deren Packungen sie übereinander stapelten und zum Ausstieg aus der Truhe nutzen.
Kaum waren beide Tuxis wohlbehalten wieder unten angekommen, teilten sie die Packungen sorgfältig in zwei Haufen auf und
liefen eiligen Fußes zwischen Vorratsraum und Küche hin und her.
Während ein Tuxi Backbleche sorgsam einfettete und den Umluftofen anstellte, stand der andere Tuxi an der Türe Schmiere. Da es
rund um ruhig war, packten beide Tuxis beim Verteilen der Fischstäbchen auf die Bleche mit an.
Als die erste Fuhre im Ofen war, gönnten sich die Tuxis eine kleine Erholungspause und schauten sich das Bäuchlein reibend
begierig in den Ofen. Später wurde die zweite Fuhre im Akkord vorbereitet.
Beim Nachvollziehen dieses Falles stellten die Spheniscidae-Experten ein ausgeklügeltes Zeit- und Planungsmanagement fest.
Laut ihren Angaben haben die zwei Tuxis die Zubereitung in bestmöglicher Zeit geschafft.
Die ersten fertigen Fischstäbchen wurden hektisch von den Tuxis in Alu-Folie verpackt und dann von außen mit Papiertüchern
eingeschlagen, dass keine verräterischen Reflektionen durch Septembersonne und Alu-Folie entstehen konnten. Auch hier war eine
bemerkenswerte Arbeitsteilung zwischen den beiden Tuxis zu sehen. Während der eine alles feinsäuberlich einpackte, machte sich
der andere auf den Weg zum verborgenem Lager und sicherte die wertvolle Beute.
Zeitgleich brutzelte die zweite Ladung Fischstäbchen vor sich hin und wurde mit Beendigung der Aktion Beutesicherung fertig.
Da sie viel für die Fischstäbchen gearbeitet hatten, hatten sie einen noch größeren Hunger als zuvor und der Duft in der Küche
war so appettiterregend, dass ihnen das Wasser im Schnabel zusammenlief. Jetzt war endlich der große Moment gekommen und die
Tuxis gratulierten sich gegenseitig zu dieser Meisterleistung.
Genüsslich hangelten sie die beiden von Backblech zu Backblech und hinterließen nur ein paar Krümel. Einen Fehler hatte jedoch
ihr Plan - sie haben dermaßen reingehauen, dass sie mit einer Futterlähmung am Tatort zurückblieben. Keine Stunde später gab
es einen Aufschrei in der Küche und alles flog auf. Der letzte Satz im Polizeiprotokoll lautet: "Trotz der schweren
Anklage hatten beide Täter einen glücklichen und zufriedenen Gesichtsausdruck und wirkten über alle Maßen entspannt."