Hört man das Wort "Einhorn", dann denkt man an weiße scheue Pferde mit einem Horn auf der Stirn aus der Welt der Erzählungen und Mythen. Dass diese früher durchaus anders aussahen, lernt man in der Einhornhöhle im Harz. Hier hat der damalige Universalgelehrte Gottfried W. Leibniz nach den Fossilien von Einhörnern gegraben und aus diversen Knochenfunden ein recht bizarres Wesen zusammengesetzt, was seiner Meinung nach ein Einhorn sein könnte.
Seine Rekonstruktion erinnert dann doch viel mehr an ein Steckenpferd, womit er möglicherweise selbst in seiner Kindheit gespielt hat. Auffällig ist, dass das Einhorn nur zwei Vorderbeine hat. Der Oberkörper wurde nach Ansicht von Leibniz auf eine Art Rad getragen. In Wirklichkeit ist das Rad ein Halswirbel eines Mammuts, das damals noch gänzlich unbekannt war und das Horn war ein abgebrochener Mammutstoßzahn. Rippen, Wirbelsäule und Beine stammen von anderen Tierarten, die vermutlich ebenfalls aus der Eiszeit stammen.
Insofern hat man in der 45 minütigen Führung durch die Höhle etwas Wissenswertes über einen Universalgelehrten gelernt, was so nicht unbedingt bekannt ist und natürlich noch vieles anderes über Höhlenenstehungen und ausgestorbene Tiere. Ein Besuch lohnt sich.