Cover Heavy Rain

Wie weit wirst Du gehen, um jemanden zu retten, den Du liebst?

Spielinhalt

Heavy Rain ist ein Spiel, welches sich grundlegend von herkömmlichen Spielen unterscheidet. Aufgebaut ist es wie ein Film. Der Spieler schlüpft abwechselnd in vier verschiedene Charaktere und versucht den Origami-Killer zu finden. Dabei wird der Spieler immer wieder vor Entscheidungen gestellt, die es in sich haben. Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden, da eine Wiedergabe der Geschichte dem eigenen Erleben und auch der Auflösung am Ende jegliche Spannung nehmen würde. Das besondere an diesem Spiel ist, dass man sich leicht in die Charaktere hineinversetzen und so die Berg- und Talfahrten durch Schlüsselerlebnisse und Wendungen intensiver erleben kann als bei anderen Spielen.

Heavy Rain wird trotzdem nicht jeden ansprechen. Zwar ist es ab 16 Jahren freigegeben, aber es ist davon auszugehen, dass dieses Spiel älteren Spielern mehr zusagt, da es eine gewisse emotionale Reife vorraussetzt.
Wieviel Arbeit und Innovationen in diesem Spiel stecken, ist nicht nur an der Entwicklungszeit von vier Jahren zu sehen, sondern auch schon ganz am Anfang. Wie bei jedem Spiel werden vor dem ersten Anspielen bestimmte Informationen und Daten auf der Festplatte der Spielkonsole gespeichert. Dieser Vorgang dauert mehrere Minuten. Um diese Wartezeit zu überbrücken, kann der Spieler per Bildschirmanweisungen das Origami vom Cover des Spiels nachbasteln. Dafür wurde extra ein Blatt Papier in der Spielbox mitgeliefert. Eine sehr einfache Idee, die dem Spieler Origami näher bringt. Dies soll nur ein Beispiel dafür sein, wie anders dieses Spiel ist und das es den Spieler ganz anders in die Geschichte einbezieht.

Nach dem ersten Durchspielen wird sich der Spieler zwangsweise fragen, was passiert wäre, wenn er sich an bestimmten Stellen im Spiel anders entschieden hätte. Was bisher von vielen Spielen immer versprochen wurde, wird in Heavy Rain auch wirklich konsequent umgesetzt: Eine andere Entscheidung erzeugt eine andere Handlung und somit gibt es auch mehrere Enden.
Die Handlungsstränge sind natürlich begrenzt, aber der Spieler fühlt sich dennoch ernst genommen, da es zu sichtbaren und sinnvollen Veränderungen in der Geschichte kommt.

Bewertung Spielinhalt:      


Gameplay (dt. Spielmechanik)

Die Charaktere und die Umgebungen wurden aufwendig erstellt damit sich der Spieler wie in einem Film fühlt. Wichtig dafür war vor allem, dass die Bewegungsabläufe und die Mimik sowie die Reaktionen der Charaktere authentisch sind. Jeder Charakter hat seine eigene Geschichte, die dem Spieler Stück für Stück in der Handlung näher gebracht wird. Auch dies trägt zur Glaubwürdigkeit der Geschichte bei und vereinfacht das Hineinversetzen des Spielers in die Charaktere, was essentiell für das Spielkonzept ist. Ebenso stimmig ist die Geräuschkulisse und die Musik, die wunderbar in das Spiel einfließt und eine Atmosphäre aufbaut, die man selten in Spielen erlebt hat.

Die Steuerung der Charaktere ist über Quick Time Events realisiert worden. Wenn eine Figur eine Aktion ausführen soll, müssen Tasten des Controllers in einer angezeigten Reihenfolge gedrückt oder gehalten werden. Schafft der Spieler es nicht, misslingt die Aktion. Meistens hat der Spieler aber mehrere Versuche. Zudem kann der Schwierigkeitsgrad eingestellt werden. Dafür stehen dem Spieler drei verschiedene Abstufungen zur Verfügung.
Nicht über Quick Time Events wird das Laufen der Figur gesteuert. Um die Figur zu bewegen, muss der Charakter lediglich in die gewünschte Richtung sehen und man muss die Taste für Laufen betätigen. Ebenso können fast jederzeit die Gedanken des zur Zeit gesteuerten Charakters gehört werden. Dies wurde ähnlich den Dialogoptionen realisiert.

Oft kann der Spieler auch Einfluss auf das nehmen, was der Charakter sagt. Allerdings sind den Aktionstasten immer nur Stichworte der Dialogoptionen zugeordnet, die manchmal nicht aussagekräftig sind. Die Frage oder Aussage wird manchmal negiert, was man dann eigentlich nicht wollte oder man versteht das Stichwort gar nicht und erlebt dann im folgenden Dialog eine Überraschung, da der Kontext dann doch ganz anders ist als erwartet. Das allerdings mindert nicht den Spielspaß.
Viel nerviger ist, dass ab und an die eingeblendeten Quick Time Events verdeckt sind. Besonders an einer Stelle des Spiels kam man deshalb eine Zeitlang nicht weiter.
Was sich der Entwickler dabei gedacht hat, dass die Stichworte, die dann zu einem Dialog führen, wie oben beschrieben, oft förmlich über den Bildschirm schwimmen und sich gegenseitig verdecken, ist nicht wirklich verständlich. Manchmal sitzt man dann da, versucht zu lesen, was man für Möglichkeiten hat, will dann nach der Entscheidung die entsprechende Aktionstaste drücken, da ist dann aber auch schon ein interner Timer abgelaufen und das Spiel wählt aus, welche Option gewählt wird.
Das sind aber auch schon die einzigen negativen Punkte, die beim Gameplay aufgefallen sind abgesehen von kleineren Grafikfehlern, die bei jedem Spiel in irgendeiner Art und Weise auftauchen.

Die Sorge, dass ein Spiel, welches nur aus Quick Time Events besteht, nicht funktioniert und den Spieler nicht in seinen Bann ziehen kann, sollte bereits nach einer Stunde verflogen sein, da die Stimmung und die Geschichte den Spieler fesseln werden.

Bewertung Gameplay:      

Fazit: Ein Spiel, welches zeigt, das auch unübliche Spielkonzepte massentauglich sind und Heavy Rain hat zu Recht den Ruf eines der wichtigsten Spiele der letzten und der nächsten Jahre zu sein.

Trailer

Das Video ist bei Youtube frei verfügbar, ich empfehle trotzdem, es erst ab einem Alter von 16 Jahren anzuschauen - schließlich gilt dies auch für das Spiel.

USK